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Arbeitskreis ALEMANNISCHE HEIMAT e.V.
Mitglied im Landesausschuss Heimatpflege Baden-Württemberg

Auszeichnung mit der Ehrennadel 2017

Ehrennadel 2017
Auf dem Bild (von links): Klemens Ficht (Regierungsvizepräsident), Erich Birkle (1. Vorsitzender des Arbeitskreises Alemannische Heimat e.V.), Walter Goldschmitt (Freiburg), Inga Gula (Lörrach-Haagen), Otto Gäng (Deggenhausertal), Wilhelm Mebold (Rosenfeld-Leidringen) und Ulrich Heuer (1. ehrenamtlichen Stellvertreter des Lörracher Oberbürgermeisters). Foto: Thomas Loisl Mink

Auszeichnungen für ehrenamtliches Engagement – 2017

Der Arbeitskreis Alemannische Heimat zeichnet jährlich fünf Persönlichkeiten aus seinem Verbandsbereich für ihren großartigen ehrenamtlichen Einsatz für die Brauchtums- und Heimatpflege mit seiner Ehrennadel aus. Dies ist eine Anerkennung und ein Dank für ihr vorbildliches Engagement.

In der festlich geschmückten Alten Halle in Lörrach-Haagen begrüßte Erich Birkle als Vorsitzender des Arbeitskreises Klemens Ficht (Vizepräsident des Regierungspräsidiums Freiburg), Ulrich Heuer (1. ehrenamtlichen Stellvertreter des Lörracher Oberbürgermeisters), die zu Ehrenden mit ihren Familien und Begleitpersonen, viele Vertreter der Mitgliedsverbände sowie weitere Gäste. Er erinnerte an die Einführung dieser besonderen Anerkennung für die Heimat- und Brauchtumspflege. Die Auszeichnung setzt einen außergewöhnlichen Einsatz im lokalen und regionalen Bereich voraus. Die Ehrung solle auch eine Ermunterung sein, sich für die Heimat zu engagieren.
Regierungsvizepräsident Klemens Ficht dankte den Empfängern der Ehrennadel für ihren herausragenden Einsatz für die Heimatpflege. Das Heimatgefühl, das sich in seiner Region verwurzelt fühle, sei ein Grundbedürfnis für viele Menschen und wichtig für ein lebendiges Gemeinwesen.
Die musikalische Umrahmung des Abends wurde vom Akkordeon-Orchester Lörrach übernommen. Es gab unter der Leitung von Siegfried Bürgelin dem Abend eine besondere Note.

Im feierlichen Rahmen überreichten Erich Birkle und Klemens Ficht die Ehrennadeln mit Urkunde an Inge Gula, Lörrach-Haagen; Otto Gäng, Deggenhausertal; Walter Goldschmidt, Freiburg; Wilhelm Meboldt, Rosenfeld-Leidringen. Konrad Schäfer aus Willstätt-Legelshurst war aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend.

Den Abschluss bildete ein Stehempfang der Stadt Lörrach und des Arbeitskreises. Die Gäste nutzten die Gelegenheit für einen regen Austausch unter den vielen Gruppierungen. Diese Kontaktpflege ist immer eine Bereicherung für die Teilnehmer.

Die Verdienste der Ausgezeichneten im Detail:

Otto Gäng, Markdorf:

Otto Gäng wurde 1956 geboren. Er ist seit über 35 Jahren ehrenamtlich für die schwäbisch-alemannische Fastnacht aktiv; zunächst 20 Jahre in der Historischen Narrenzunft Markdorf aber auch für die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte e.V. seit 2011 als deren Vizepräsident. Als überaus engagierter Narr hat er die schwäbisch-alemannische Fastnacht tatkräftig im Ehrenamt mit gestaltet und dazu beigetragen, dass sie im Jahre 2014 zum immateriellen nationalen Kulturerbe ernannt wurde.
Otto Gäng war außerhalb seiner geliebten Fastnacht auch auf vielen gesellschaftlichen Gebieten ehrenamtlich tätig.
Über eine 10-jährige Leitung des Jugendrotkreuzes in Markdorf gelangte er zum stellvertretenden Kreisjugendleiter des DRK bis zum Landesausschuss des Jugendrotkreuzes Südbaden und dem Kreisjugendring Bodenseekreis.
Auch leitete er als Vorsitzender 10 Jahre den Badisch Landwirtschaftlichen Hauptverband Deggenhausertal-Untersiggingen. Damit einher gingen ehrenamtliche Tätigkeiten im Prüfungsausschuss der landwirtschaftlichen Gehilfenprüfung und 15 Jahre Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Warengenossenschaft Deggenhausertal.
Daneben unterstützte er als Mitglied und Gruppenführer nahezu 30 Jahre die Freiwillige Feuerwehr Deggenhausertal und war sechs Jahre der 2. Vorsitzende der Sportfreunde Deggenhausertal.

Walter Goldschmidt, Freiburg:

Walter Goldschmidt wurde 1940 in Karlsruhe geboren. Dort machte er eine Lehre als Kfz-Mechaniker und gelangte 1964 nach Freiburg.
1968 kam er über einen Berufskollegen zur Historischen Freiburger Bürgerwehr. Aufgrund seiner Vielseitigkeit und seiner Einsatzfreude machte er schnell eine hervorragende Beförderungstour bei der Bürgerwehr.
1980 wurde Walter Goldschmidt zum 2. Vorsitzenden der Freiburger Bürgerwehr gewählt, übernahm zunächst kommissarisch und dann ab 1983 den 1. Vorsitz, den er nun nahezu 35 Jahre innehat. Da die Bürgerwehren dem Bund „Heimat und Volksleben“ angeschlossen sind, hat Walter Goldschmidt neben vielen Ehrungen innerhalb der Bürgerwehren auch die Ehrennadel in Gold des Bund „Heimat und Volksleben“ 2009 erhalten.
Er war aber auch auf anderen Ebenen ehrenamtlich tätig. 20 Jahre führte er erfolgreich die Turngemeinde Friesen als 1. Vorsitzender, wurde deren Ehrenvorsitzender und erhielt die silberne Ehrennadel vom Breisgauer Turnerbund. Seit dem Jahre 1992 ist er Kampfrichter beim Deutschen Leichtatlethikverband in Freiburg, ist berechtigt, Prüfungen für das Deutsche Sportabzeichen abzunehmen und hat es selbst bis 2008 23 mal abgelegt-.
Zwölf Jahre war er unter anderem Personalrat beim Schulverwaltungsamt der Stadt Freiburg.

Inge Gula, Lörrach-Haagen:

Inge Gula ist seit über 40 Jahren kommunalpolitisch aktiv.
14 Jahre war sie Ortsvorsteherin von Haagen, über 10 Jahre Stadträtin und über 25 Jahre Kreisrätin. Die pensionierte Oberstudienrätin leistete neben ihrer kommunalpolitischen Aktivitäten in verschiedenen Institutionen und Verbänden ihre ehrenamtliche Mitarbeit.
Der Heimatkunde und der Literatur gelten ihre Leidenschaft und ihr Engagement. So hat sie 2001 die Haagener Buchschachtel gegründet, um die Menschen zur Literatur zu führen. Sie selbst hat umfangreiche Beiträge für Ortschroniken und Lörracher Jahrbücher gefertigt.
1973 ist sie in den Museumsverein Lörrach eingetreten. Zunächst war sie Pressereferentin, dann 2. Vorsitzende und seit 1991 die 1. Vorsitzende.
15 Jahre war sie Beirätin bei den Burgfestspielen Rötteln und dem Röttelnbund. Jahrelang unterstützte sie durch ihre Mitgliedschaft den Frauenverein Haagen und den Ortsverein der AWO.
Seit über einem Jahrzehnt ist sie Mitglied des Präsidiums des Hebelbundes Lörrach e. V. Ihre Mitarbeit ist eine wesentliche Bereicherung der Präsidiumsarbeit, so der Präsident des Hebelbundes. Ihre literarische und historische Bildung trägt zur Ausrichtung des Hebelbundes als der literarischen Gesellschaft bei, die sich um den "ganzen" Hebel bemüht. Ihre quasi natürliche, nie nur demonstrierte Verbundenheit mit der alemannischen Sprache, Kultur und Lebensart kommt in vielen ihrer Beiträge zum Ausdruck.

Wilhelm Meboldt, Rosenfeld-Leidringen:

Wilhelm Meboldt hat sein ganzes ehrenamtliches Engagement in seine Heimatgemeinde Leidringen, heute Ortsteil von Rosenfeld, eingebracht.
Über 20 Jahre war er der Vorsitzende der Trachtengruppe Leidringen.
Außerdem ist er seit 1986 bis heute Ausschussmitglied im Trachtengau Schwarzwald und Mitglied des Arbeitskreises Tracht. Sechs Jahre war er stellvertretender Vorsitzender des Trachtengaus Schwarzwald.
In seiner Amtszeit hat er dafür gesorgt, dass 1980 die erste Kirbe in Leidringen gefeiert wurde. Das 20- und 25-jährige Vereinsjubiläum mit Trachtenfest wurde gemeinsam bestritten und das 30jährige mit dem 45. Gautrachtentreffen des Trachtengaus Schwarzwald organisiert. Dieses Jahr feierte die Trachtengruppe Leidringen ihr 50-jähriges Vereinsjubiläum, verbunden mit dem Gautrachtentreffen mit dem Ehrenvorstand Wilhelm Meboldt.
In den späten 80er Jahren richtete Wilhelm Meboldt eine Heimatsstube ein. 2001 wurde das jetzige Heimatmuseum eröffnet. Seither übernimmt er immer wieder die Führungen im Museum.
Wilhelm Meboldt und sein Trachtenverein haben das Leben und die Gemeinschaft in Leidringen auf dem Kleinen Heuberg bereichert. Er spiegelt die Hilfsbereitschaft, Offenheit und den Zusammenhalt der Gemeinde dar.
Dies zeigte sich auch darin, dass er mit seiner Familie die Vereine und Mitbürger als Wirt des Gasthauses Sonne immer wieder gerne aufnahm.

Konrad Schäfer, Willstätt-Legelshurst:

Konrad Schäfer wurde 1932 in Liebling, im Banat in Rumänien geboren.
1953 kam er über Österreich mit seinen Eltern nach Legelshurst und heiratete 1958.
1970 war er ein Gründungsmitglied des Lieblinger Trachtenvereins, im Jahre 1972 übernahm er den 1. Vorsitz und war dann 42 Jahre der 1. Vorsitzende des Lieblinger Trachtenvereins, mittlerweile Sitz Willstätt-Legelshurst.
Er und seine Frau waren über 30 Jahre ein aktives Tänzerpaar. Seine Frau lernte mit den Jahren die Tradition der Trachten und Tänze kennen und lieben, sie war für die Erhaltung der mitgebrachten Trachten verantwortlich.
Das traditionelle Kirchweihfest aus seiner Heimat wurde jedes Jahr am 3. Oktober-Wochenende mit einem großen Fest gefeiert und die Trachtenpaare zeigten die Tänze aus ihrer Heimat. Jedes Jahr – bis heute - kamen die Landsleute aus ganz Deutschland zu diesem wichtigen Treffpunkt nach Legelshurst bzw. später in die größere Halle nach Willstätt. Dieses Jahr wurde das 48. Kirchweihfest gefeiert.
Im Jahre 1986 organisierte er ein dreitägiges Fest zum 200-jährigen Jubiläum seines Dorfes Liebling. Die Gemeinde übernahm damals die Patenschaft und stellte dazu einen Gedenkstein vor dem Rathaus auf. Auf der Ortseingangstafel ist das Wappen zum Zeichen für die Patenschaft mit der Ortschaft Liebling in Banat aufgedruckt.
Aus gesundheitlichen Gründen und schweren Herzens gab er im Jahre 2014 das Amt an seine Tochter Ingrid Manz ab und gibt aber als Ehrenvorsitzender weiterhin der Gruppe seine guten Ratschläge.